Egal was immer mich Sphinx gefragt hätte, ich hätte geantwortet, der Mensch. Ist er doch das größte aller Rätsel.

OIDIPUS

α - ω

Und Oidipus hat geantwortet: "Der Mensch!"


Zu Oidipus gibt es mehrere Versionen. Einige Begriffe findet man überhöht und einige Passagen sind unlogisch, einige juristisch verquer, auch im historischen Kontext. Denn es ist kein Mord, wenn man jemanden vom Wagengespann stößt und dieser dabei stirbt. Es ist an keiner Stelle Oidipus Tötungsabsicht angedeutet. Noch weniger liegt ein Vatermord vor, denn für Oidipus ist der verunglückte Laios ein Fremder.

Oidipus ist nicht das leibliche Kind von Polybos und Merope, aber zweifelsohne deren rechtmäßiger Nachfolger, da er an Kindes statt angenommen wurde. Im Altertum reichte die tatsächliche Annahme ohne Formalakt und daher ist Oidipus legitimer Erbe und Nachfahre von König Polybos. Hingegen ist die Elternschaft von Laios und Iokaste durch die Aussetzung des Kindes erloschen. Deren biologische Urheberschaft ist von untergeordneter Bedeutung. Der Untergang der Elternrechte wird überdies auf einer Metaebene verstärkt, nämlich im sicheren Glauben zu sein, der ausgesetzte Knabe sei tot.

Dass die Wanderschaft gerade von einem Fußbeschädigten angetreten wird, ist nur eine von vielen Ambivalenzen der Erzählung.

Mutter, Vater, Gattin, Sohn oder Tochter zu sein, ist keine Frage biologischer Verhältnisse, es kommt auf das Verhalten und die emotionale Zuwendung an. Dies ist die zentrale Botschaft des Textes.


Oidipus Jugend und der Tod seines Vaters

König Laios von Theben lebte mit seiner Gemahlin Iokaste in kinderloser Ehe. Da sich der König sehnlichst einen Erben wünschte, ließ er in Delphi Apollon befragen. So wurde dem König folgender Orakelspruch zuteil: "Laios, du begehrst Kindersegen. Ein Kind soll dir geboren werden. Aber bedenke, dass du durch die Hand dieses Geschöpfes den Tod finden wirst. Dies ist das Gebot der Götter und des Zeus, der dich erhört hat."[O 1]

Ernst wurde des Königs Miene nach dieser Warnung, doch wollte er dieses Schicksal in Kauf nehmen. So kam es, dass Königin Iokaste ihrem Gemahl einen Sohn schenkte. Kaum war das Kind geboren, erinnerten sich die Eltern an das Orakel. Sie gedachten den Spruch der Götter mit List zu umgehen. Das Königspaar befahl, den neugeborenen Knaben gefesselt, mit durchbohrten Fersen, am Berg Kithairon auszusetzen.[1]

Der Hirte, welcher den grausamen Auftrag erhalten hatte, empfand Mitleid mit dem unschuldigen Knäblein. Er übergab es einem anderen Hirten, der die Herden des Polybos, König aus Korinth, am Kithairon weidete. Der erste Hirte kehrte heim und tat so, als hätte er den Auftrag erfüllt. König Laios und Iokaste glaubten das Kind sei tot, von wilden Tieren zerrissen. Und sie beruhigten ihr Gewissen mit dem Gedanken, dass sie das Kind davor bewahrt hätten, Laios ein Unheil antun zu können.

Der Hirte des korinthischen Königs wusste von all diesen Dingen nichts. Er löste dem Knaben die Fesseln. Auch sah er die verletzten Fersen und die geschwollenen Füße und nannte ihn deshalb Oidipus, Schwellfuß. Der Hirte brachte den Knaben nach Korinth zu seinem Herrn. König Polybos erbarmte sich und übergab den Kleinen seiner kinderlosen Gemahlin Merope, die sich sogleich daran machte, die wunden Füße des Findlings zu heilen.[2] Fortan ging am Hof und im Land die Rede um, der König habe einen Nachfolger.

Zum Jüngling herangereift, lebte Oidipus in der Überzeugung, der Sohn von Polybos und Merope zu sein. Doch eines Tages zog der Schatten des Zweifels über ihn. Ein Korinther, der Oidipus feindlich gesonnen war, rief bei einem Festmahl – der Wein floss in Strömen – in die Runde: "Oidipus ist nicht der leibliche Sohn von König Polybos und Königin Merope, sondern ein Findelkind." Von diesen Worten schwer getroffen, konnte der Jüngling keine Ruhe finden.

Am nächsten Morgen trat Oidipus vor und verlangte Aufklärung. König Polybos und seine Gattin waren aufgebracht und suchten zu besänftigen. Doch eine klare Antwort erhielt er nicht, wodurch sein Misstrauen weiter geschürt wurde. Da wusste sich Oidipus nicht anders zu helfen, nahm heimlich den Wanderstab und suchte das Orakel zu Delphi auf. Dort hoffte er Antwort auf seine Fragen zu finden. Doch stattdessen deckte ihm Apollon neues Unglück auf. "Du wirst", sprach das Orakel, "den Tod deines Königs[3] verursachen, eine Blutsverwandte heiraten und mit dieser Nachkommen zeugen." [O 2] Als Oidipus dies vernommen hatte, ergriff ihn entsetzliche Angst, sah er doch Polybos und Merope durch sich in Gefahr. Nun wagte er nicht mehr in seine Heimat zurückzukehren und meinte, hierdurch könne er von den beiden geliebten Fürsorgern Schaden abwenden.

Von Delphi schlug Oidipus den Weg nach Boiotien ein. Er ging auf der Straße zwischen Delphi und Daulia. Die Straße führte durch einen engen Hohlweg, als er einen Wagen auf sich zukommen sah. Polyphontes lenkte den Wagen, auf welchem ein alter Mann mit drei Dienern saß. Polyphontes trieb den Fußgänger ungestüm beiseite, worauf heftiger Zorn Oidipus erregte. Wütend versetzte er mit dem Wanderstab dem Wagenlenker einen ersten Schlag. Dies erzürnte den Greis und dieser schlug mit einem doppelten Stachelstab Oidipus auf den Kopf. Oidipus war außer sich. Zum ersten Mal nutzte er seine Heldenstärke, die ihm die Götter verliehen hatten. Er schwang kraftvoll seinen Wanderstab und stieß den Alten rücklings vom Wagensitz herab. Dieser stürzte so unglücklich, dass er dabei zu Tode kam. Es folgte ein Handgemenge, Oidipus blieb siegreich. Alle seine Gegner waren vernichtend geschlagen, bis auf einen Diener, der sich im Eifer des Gefechtes davonstehlen konnte.

Oidipus ahnte nicht, wer da unglücklich zu Tode gestürzt war, denn der Greis trug keine Erkennungszeichen. Der Tote war König Laios von Theben.


Oidipus heiratet seine Mutter

Vor den Toren der Stadt Theben wachte einst ein geflügeltes Ungeheuer, die Sphinx. Ihr Oberkörper glich jenem einer Jungfrau und ging in einen geflügelten Löwenkörper über.[4]

Sphinx lagerte auf einem Felsen und legte den Bewohnern von Theben allerlei Rätsel vor, die sie von den Musen erlernt hatte. War die Antwort falsch, so zerriss und fraß sie denjenigen, der das Rätsel nicht lösen konnte.

Die Stadt trauerte um ihren alten König Laios, der auf einer Reise zu Tode gekommen war. Niemand wusste um die näheren Umstände Bescheid.

Kreon, der Bruder der Königswitwe Iokaste, hatte nach Laios die Herrschaft ergriffen. Leider war Kreon´s einziger Sohn von Sphinx verschlungen worden, da er das aufgetragene Rätsel nicht lösen konnte. In seiner Not befahl Kreon, dass derjenige, welcher die Stadt von der Würgerin befreien würde, seine Schwester zur Gemahlin und das Königreich erhalten solle.

Kaum war die Bekanntmachung öffentlich, da betrat Oidipus an seinem Wanderstab Theben. Gefahr und Lohn reizten ihn, überdies schätzte er den Wert seines eigenen Lebens gering, wegen der bedrohlichen Weissagung.[5]

Oidipus begab sich daher zum Felsen, auf dem Sphinx ihren Sitz eingenommen hatte und ließ sich ein Rätsel geben. Das Ungeheuer gedachte es dem kühnen Fremdling nicht leicht zu machen und sprach: "Was ist es, das mit einer Stimme begabt, am Morgen vierbeinig, zu Mittag zweibeinig und am Abend dreibeinig wird? Von allen Geschöpfen wechselt es allein die Zahl seiner Säulen. Am Morgen ist es hilflos, gegen Mittag erstarken Kraft und Schnelligkeit und Geschick und gegen Abend wird es schwach."

Oidipus lächelte, als er dieses Rätsel vernahm.[6] "Dein Rätsel ist der Mensch!" rief er. "Am Morgen seines Lebens, als kleines Kind, geht er auf allen vieren. Ist er erstarkt, so geht er am Mittag seines Lebens auf zwei Beinen. Am Lebensabend, zum Greis geworden, bedarf er der Stütze und nimmt sich einen Stock als drittes Bein zu Hilfe."

Das Rätsel war gelöst und Sphinx stürzte sich aus Scham vom Felsen in den Tod. Oidipus bekam das Königreich von Theben und die Hand der königlichen Witwe Iokaste.

Aus der Verbindung von Oidipus und Iokaste entsprangen vier Kinder. Zuerst die Zwillinge Eteokles und Polyneikes, dann zwei Töchter, Antigone und Ismene.


Die Entdeckung

Mochte Oidipus auch manchen Gemütsfehler haben, so war er doch ein guter und gerechter König. Beliebt war seine Herrschaft bei den Thebanern. Nun aber sandten die Götter eine Krankheit über das Land, die grausam zu wüten begann. Nicht ein einziges Heilmittel wollte gegen diese Plage fruchten. Die Thebaner sahen in diesem Übel eine von den Göttern gesandte Geißel.[7] Darum suchten sie Schutz bei ihrem Herrscher, galt er doch als Günstling des Himmels. Männer und Frauen, Greise und Kinder, selbst die Priester erschienen vor seinem königlichen Palast.

Als Oidipus hervortrat und nach der Ursache der Versammlung fragte, antwortete ihm der älteste Priester: "Siehe selbst, oh Herr, welch Elend auf uns lastet. Felder und Wiesen sind von unerträglicher Hitze versengt. In unsern Häusern wütet die verzehrende Seuche. Vergeblich versucht die Stadt ihr Haupt aus den Wogen des Verderbens emporzustrecken. In dieser Not nehmen wir Zuflucht bei dir, geliebter Herrscher. Du hast uns schon aus der tödlichen Gefahr der grimmigen Sphinx befreit, gewiss sind dir die Götter beigestanden. Und darum vertrauen wir darauf, dass du uns auch dieses Mal – mit Hilfe der Götter – helfen wirst können."

"Mir ist die Ursache eures Flehens wohl bekannt", erwiderte Oidipus. "Im Geist habe ich nach Rettung geforscht und endlich glaube ich, das Richtige gefunden zu haben. Meinen Schwager Kreon habe ich zu Apollon nach Delphi gesandt, dass er dort frage, welches Werk die Stadt befreien könne."

Der König sprach noch, als Kreon unter die Menge trat, um den Spruch des Orakels zu verkünden. Dieser lautete: "Derjenige, welcher Laios vom Wagen gestürzt hat, lebt in der Stadt." [O 3] Worauf König Oidipus hinzufügte: "Und die Not wird nicht eher enden, bis dieser aus dem Land hinausgeworfen ist."[8] [O 4]

Oidipus war ahnungslos. Konnte der Greis, den er einst vom Wagen stürzte, den Zorn der Götter heraufbeschworen haben? Er ließ im ganzen Land verkünden, dass jeder es anzeigen solle, wenn er genauere Kunde von den seinerzeitigen Geschehnissen habe. Den Täter selbst verfluchte er, wünschte ihm Not und großes Verderben.

Dann sandte Oidipus zwei Boten zum blinden Seher Tiresias, der mit seinem Blick für das Verborgene, Apollon fast ebenbürtig war. Der Seher erschien in der Volksversammlung, geführt von der Hand eines Knaben. Oidipus trug ihm die Sorge des Landes vor und bat, der Seher möge seine Kunst darauf verwenden, den Geschehensablauf aufzudecken, wie Laios zu Tode gekommen war.

Tiresias streckte seine Hände zur Abwehr gegen den König aus und rief mit bebender Stimme: "Entsetzlich ist das Wissen, das nur Unheil über mich bringt! Lass mich heimkehren, oh König! Trage du das Deine und lasse mich das Meinige tragen!"[9]

Oidipus befahl dem Seher deutlicher zu werden. Da warf sich Tiresias flehend auf die Knie und seine Lippen blieben verschlossen. Dies weckte den Jähzorn in Oidipus und er beschuldigte den Seher, in die Tat verstrickt zu sein. Diese Beschuldigung endlich, löste die Zunge des Sehers. Er sprach: "Oidipus, du bist es doch selbst, der diese Stadt beleidigt! Ja, durch deine Hand kam der König von Theben zu Tode. Und schlimmer noch, Du lebst mit seiner Witwe Iokaste!"

Oidipus wollte dies alles nicht wahrhaben. Er beschimpfte den Seher als Zauberer und listigen Gaukler. Noch blinder als der König reagierte Iokaste. Kaum hatte sie von Oidipus erfahren, dass Tiresias ihn als den Täter genannt hatte, da brach sie in laute Verwünschungen aus. "Sieh nur, Gemahl", rief sie, "wie wenig diese Seher doch wissen. Mein erster Gatte, König Laios, hat einst einen Orakelspruch erhalten, der besagte, dass er von seines Kindes Hand sterben werde. Nun wurde er aber, wie man mir berichtet hat, von einem griesgrämigen Gesellen in einem Hohlweg vom Wagen gestoßen. So erfüllen sich also die Sprüche dieser Seher!" Diese Worte sprach die Königin voller Hohn, doch Oidipus spürte grausiges Unheil heraufziehen. "In einem Hohlweg ist der alte König gefallen?" fragte er bang. "Wie war seine Gestalt, sein Alter?" "Groß war er mit ersten Greisenlocken im Haar", antwortete Iokaste und begriff nicht, was Oidipus so tief bewegte. "Tiresias ist nicht blind, Tiresias sieht!" rief Oidipus voller Entsetzen, als er die unbarmherzigen Tatsachen erkannte.

Jetzt konnte Oidipus nicht anders, er musste weiter forschen. So kam er dahinter, dass ein Diener den tödlichen Sturz des Laios im Hohlweg mitangesehen hatte. Als dieser Diener – es war jener, welcher Oidipus gefesselt und verletzt ins Kithairongebirge brachte – erfuhr, wer da auf dem Thron saß, ließ er sich weit weg von der Stadt als Hirte nieder. Doch Oidipus verlangte ihn Auge in Auge zu sprechen.

Noch bevor der Diener herbeigeschafft war, erschien ein Bote aus Korinth. Er meldete Oidipus den Tod des Polybos und rief ihn dazu auf, den Thron des Landes zu besteigen.Doch Oidipus wollte nicht nach Korinth gehen, er hegte tiefe Zweifel.

All diese Zweifel konnte der Bote aus Korinth entkräften. Denn er war derselbe Mann, der auf dem Berg Kithairon einen gefesselten Knaben mit durchbohrten Fersen von einem königlichen Diener empfangen hatte. Auch konnte der Bote Zeugnis dafür ablegen, dass Polybos, der König von Korinth, Oidipus als Pflegesohn in seine Obhut genommen hatte.

Oidipus erfuhr von seinem Gesinde den Aufenthaltsort jenes Dieners, der den Todessturz des alten Königs mitangesehen hatte und dass dieser jetzt sein Leben als Hirte in der Ferne friste. Dieser Hirte war nun herbeigeschafft worden. Der Bote aus Korinth erkannte in ihm sogleich den königlichen Diener, der einst den Knaben auf dem Berg Kithairon übergeben hatte. Der Hirte wurde ganz blass vor Schrecken und wollte alles leugnen. Doch zornige Drohungen von Oidipus entlockten ihm das wahre Geschehen.

Der Hirte legte also dar, dass der getötete König Laios der leibliche Vater von Oidipus war und dass Königin Iokaste, seine Gemahlin, seine leibliche Mutter ist.


Die Strafe

In ganz Theben verbreitete sich, dass König Oidipus seinen Vater getötet und seine Mutter Iokaste geheiratet habe. Als Oidipus dies hörte, stürzte er mit wahnsinnigem Schrei davon, irrte im Palast umher und verlangte nach einem Schwert. Dann lief er grässlich schluchzend zu seinem Schlafgemach und warf das Tor auf. Ein grauenhafter Anblick hemmte seine schnellen Schritte. Hoch über dem Lager schwebend, erblickte er Iokaste, die sich an ihrem Schleier erhängt hatte. Oidipus stand da wie versteinert, mit zerrauftem Haar und konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Dann näherte er sich zaghaft und senkte den Leichnam behutsam zu Boden.

Oidipus riss, vom Irrsinn getrieben, die goldenen Brustspangen aus dem Gewand seiner Frau und trieb sich das spitze Gold tief in seine Augenhöhlen. Mit einem Aufschrei sank er blutüberströmt auf die Knie und weinte bitterlich. Dann verlangte er, der sich selbst geblendet hatte, aus dem Tor geführt zu werden. Sein Wille war, dass er als Fluch des Himmels und als Scheusal der Erde, dem Volk von Theben vorgestellt werde.

Die Diener erfüllten sein Verlangen, aber das Volk empfing den einst so geliebten und verehrten Herrscher nicht mit Abscheu, sondern mit Mitleid. Auch sein Schwager Kreon, der im Streit von Oidipus gegangen war, eilte herbei. Er wollte den gebrochenen Mann in die Obhut seiner Kinder geben.

Solches Mitgefühl hatte der Gebeugte nicht erwartet. Umso leichter fügte er sich in sein Schicksal und übergab den Thron an seinen Schwager. Weiters erbat er für seine tote Gemahlin ein Grab und für seine verwaisten Töchter den Schutz des neuen Herrschers. Für sich selbst wünschte er die Verbannung. Sein Gelöbnis lautete, er wolle leben oder sterben, wie es den Göttern eben gefallen würde und der Thron sollte dereinst, wenn die Zeit gekommen sei, von Kreon an Oidipus Söhne weitergegeben werden.

Bevor Oidipus seine Verbannung antrat, verlangte er nach seinen Töchtern, deren Stimmen er noch einmal hören wollte. Er legte seine Hände auf ihre unschuldigen Häupter und segnete sie. Dann richtete er ein letztes Wort an Kreon und dankte ihm für alle Liebe, die dieser ihm erwiesen hatte. Darauf führte Kreon Oidipus in das Haus zurück, in dem er jüngst noch als mächtiger Herrscher und als Retter von Theben gelebt hatte. Nur eine kurze Frist sollte ihm gewährt sein, bevor er als blinder Bettler die Tore der Stadt und die Grenzen seines Königreiches zu verlassen hatte.


Die Verbannung

Als Oidipus zu Hause auf die Stunde des Abschieds wartete, da erschien es ihm plötzlich grässlich, als Namenloser in der Fremde umherzuirren. War es nicht schon Strafe genug, dass Iokaste tot war, die er so sehr liebte? Und hatte er nicht genug Buße getan, indem er sich das Augenlicht nahm? Bei all diesen Fragen überkam Oidipus die Liebe zur Heimat. Nunmehr wünschte er sich, zu Hause zu sein. Kreon aber ließ die Verbannung vollstrecken, so wie es Oidipus ursprünglich bedungen hatte.

Man gab Oidipus den Bettelstab an die Hand und wies ihn zum Königspalast hinaus. Die jüngere Tochter Ismene blieb im Hause ihrer Brüder zurück, um hier der Sache des Vaters[10] zu dienen. Die ältere, Antigone, teilte mit dem Vater die Verbannung und lenkte die Schritte des Blinden.

Anfangs plante Oidipus in einer Wüstenei am Kithairon sein Leben zu fristen. Doch da er ein frommer Mann war, wollte er diesen Schritt nicht ohne Willen der Götter tun. So pilgerte er abermals zum Orakel des Apollon in Delphi. Die Götter erkannten, dass Oidipus sich weder wissentlich noch willentlich gegen die Gesetze von Mensch und Natur versündigt hatte. Darum eröffnete ihm der Gott: "Nach langer Frist wirst du Erlösung finden, wenn du in jenes Land gelangst, welches dir vom Schicksal vorbestimmt ist. Dort, wo die strengen Erinnyen dir Zuflucht gewähren." [O 5]

Der Orakelspruch lautete rätselhaft und schauerlich. Nirgendwo, außer bei den Rachegöttinnen, sollte Oidipus Ruhe und Erlösung finden?[11] Dennoch vertraute er auf die Verheißung des Orakels. Er zog mit seiner frommen Tochter Antigone in Griechenland umher und lebte von Almosen mitleidiger Menschen. Oidipus bat nur um weniges und erhielt auch nur weniges.


Ende der Wanderschaft

Oidipus erkannte, dass er das Ziel seiner Wanderung erreicht hatte und das nahe Ende seines Ungemachs. Er beschloss im heiligen Garten von Kolonos zu bleiben, denn die Götter selbst, hätten ihn an dieses Ziel geleitet. Die Bewohner des nahe gelegenen Dorfes hatten so große Ehrfurcht vor dem blinden Oidipus, dass sie ihn und seine Tochter Antigone ausharren ließen, obwohl der Ort geheiligt war.

Oidipus entsandte einen Dorfbewohner zu Theseus, mit der Bitte um ein Gespräch. Theseus folgte dem Ersuchen, kam herbei, ging freundlich und ehrenvoll auf den Blinden zu und sprach: "Armer Oidipus, mir ist dein trauriges Geschick wohl bekannt. Sage mir, was du hier in der Nähe von Athen suchst."

"Ich erkenne die Aufrichtigkeit in deinen Worten", antwortete Oidipus. "Darum will ich dir eine Bitte vortragen. Begrabe mich einst hier im heiligen Hain. Die Götter werden dir dafür reichen Segen spenden!"

"Fürwahr", gab Theseus zur Antwort, "diese Gunst, um welche du flehst, ist klein. Verlange etwas Besseres, etwas Höheres, und ich will es Dir erfüllen."

"Die Gunst ist nicht so leicht, wie du glaubst", fuhr Oidipus fort. "Du wirst um meinetwegen einen Streit aushalten müssen."[12] [O 6]

Als dies gesagt war, erfasste Oidipus Theseus Hand und bat um Beistand. Theseus hatte aufmerksam zugehört und sprach feierlich: "Mein Haus steht jedem ehrlichen Mann in Gastfreundschaft offen. Schon darum darf ich meine Hand nicht von dir nehmen. Und warum sollte ich dir die Hand verweigern, bist du doch mit Hilfe der Götter in mein Reich gelangt!" Theseus ließ Oidipus nun die Wahl, mit ihm nach Athen zu ziehen oder hier im Hain von Kolonos als Gast zu bleiben. Oidipus wählte Letzteres, weil ihm vom Schicksal vorbestimmt war, hier sein Leben zu beschließen. Dann stellte Theseus ihn vor der versammelten Menge unter seinen königlichen Schutz und kehrte nach Athen zurück.

Als Oidipus mit seiner Tochter wieder alleine war, warf er sich zu Boden und richtete ein Gebet an die furchtbaren Töchter des Dunkels: "Ihr Grauenvollen und doch Gnädigen", sprach Oidipus zu den Erinnyen "seid gnädig mit mir, ihr Kinder der Nacht. Gönnt mir hier im paradiesischen Garten von Kolonos ein wenig Ruhe und Frieden. Und du, du ehrenwerte Stadt der Athene, habe Erbarmen mit dem Schattenbild des Königs Oidipus."


Streit der Söhne

Antigone sah ein Mädchen auf einem kleinen Ross heraneilen. Ein Diener, gleichfalls zu Ross, folgte. "Es ist meine jüngere Schwester Ismene", rief sie freudig. "Gewiss bringt sie uns neue Kunde aus der Heimat!"

Ismene hatte sich mit einem Knecht von Theben aufgemacht, um dem Vater Nachricht zu bringen. Die beiden Söhne von Oidipus waren in große selbstverschuldete Not geraten. Anfangs hatten sie noch die Absicht, ihrem Onkel Kreon den Thron auf Lebzeiten zu überlassen, aber das Verlangen nach Herrschaft und Königswürde wurde mit der Zeit stärker und stärker und weckte den Neid.

Polyneikes, der ältere der beiden Brüder, entmachtete Kreon und setzte sich auf den Königsstuhl. Damit gab sich Eteokles, der jüngere, nicht zufrieden. Er verführte das Volk von Theben, um seinen Bruder vom Thron stoßen zu können, was schließlich gelang. Polyneikes floh aus dem Land, verschaffte sich Bundesgenossen und bedrohte nun seine Vaterstadt mit Eroberung und Rache. Zu dieser Zeit war auch eine neue Weissagung der Götter bekannt geworden. Sie besagte beiden Söhnen: "Ohne euren Vater Oidipus werdet ihr nichts erreichen können. Sucht ihn und bringt ihn in die Stadt zurück. Das Volk wünscht seine Nähe." [O 7]

All diese Nachrichten brachte Ismene ihrem Vater. Die Dorfbewohner horchten staunend. Oidipus erhob sich von seinem Sitz: "Dies also ist der Wille des Schicksals", sprach er mit königlicher Würde. "Bei einem Verbannten, einem Bettler, suchen meine Söhne Hilfe? Jetzt, wo ich nichts bin, werde ich ein wichtiger Mann?"

"So ist es", rief Ismene und sprach: "Vater, du musst auch noch wissen, dass unser Onkel Kreon bald kommen wird, um eine Entscheidung herbeizuführen. Kreon will dich überreden oder sogar mit Zwang nach Theben bringen. Dies will er tun, weil er Seite an Seite mit Bruder Eteokles steht."

"Von wem weißt du es?", fragte der Vater.

"Von Opferpilgern, die zu Apollon nach Delphi zogen."

"Und wenn ich mitgehe und dort sterbe", fragte Oidipus weiter, "werden sie mich in der Erde von Theben begraben?"

"Nein", erwiderte Ismene, "Vater, Iokaste liegt in der Erde Thebens begraben und die Götter wollen nicht, dass du neben ihr in derselben Erde liegst."

"Wenn es denn so gewollt ist", stammelte Oidipus enttäuscht, "werde ich mich nicht in Kreons Hände begeben und Theben fernbleiben!

Nun wendete sich Oidipus wieder den Dorfbewohner zu. Er bat sie um Schutz und Beistand und um Verbleib im Garten von Kolonos.


Der Überfall

Theseus, der König von Athen, hatte dem blinden Oidipus gestattet, zusammen mit Ismene im heiligen Hain von Kolonos bleiben zu dürfen. Den Bewohnern des nahe gelegenen Dorfes kam zu Ohren, dass Kreon von Theben mit Bewaffneten im Anmarsch war, daher versammelten sie sich. "Ihr seid wohl von meinem Erscheinen überrascht", sprach Kreon zu den zusammengekommenen Bewohnern, "doch habt keine Sorge und zürnt nicht! Ich bin nicht so jung und so übermütig, dass ich gegen euren König Theseus einen Kampf wage. Ich bin ein Greis, der nur gesandt wurde, um Oidipus in Güte zu überreden. Er ist mein Schwager und das Volk von Theben wünscht seine Rückkehr in seine alte Heimat."

Dann wandte sich Kreon an seinen Schwager Oidipus und redete mit lobpreisenden Worten auf ihn ein. Oidipus aber erhob drohend seinen Stab. Dies tat er als Zeichen, dass Kreon ihm nicht näherkommen solle. "Du Schamloser!", rief Oidipus. "Das fehlte noch zu meinem Unglück, dass du hierhergekommen bist! Ich werde nicht zu euch kommen, aber Dämonen werde ich euch senden. Meine beiden Söhne, die so schamlos nach dem Thron von Theben trachten, sollen nur so viel Boden besitzen, als man braucht, um sterbend darauf zu liegen!"

Kreon versuchte nun Oidipus mit Gewalt zur Rückkehr zu drängen, doch die Dorfbewohner stellten sich gegen ihn und beriefen sich dabei auf ihren König Theseus. Im folgenden Getümmel gelang es den Thebanern, Antigone zu ergreifen. Diese schleppten sie fort. Kreon rief: "Deinen Stab[13] habe ich dir entrissen, du armseliger Blinder. Nun wandre weiter!"

Kreon wurde kühner und ging noch einmal mit seiner Kriegerschar auf Oidipus zu und wollte Hand an ihn legen. Jetzt war es König Theseus selbst, der Einhalt gebot. Er war von dem Einfall unterrichtet worden und herbeigeeilt. Als Theseus nun hörte und sah was geschehen war, schickte er einen Teil seiner Männer zu Fuß und zu Rosse aus, um Antigone zu befreien.

"Erhabener Theseus", sagte Kreon, "ich bin wahrlich nicht gekommen, dich und deine Stadt zu bekriegen. Wie sollte ich wissen, dass deine Mitbürger solch einen Eifer für einen blinden alten Mann an den Tag legen? Wie konnte ich ahnen, dass deine Mitbürger Oidipus lieber bei sich sehen, statt ihn in sein Vaterland zurück zu schicken?" Theseus befahl Kreon zu schweigen.

Nach kurzer Zeit waren die räuberischen Thebaner aufgespürt und die Tochter in die Arme von Oidipus zurückgeführt. Theseus befahl Kreon mit all seinen Männern abzuziehen.


Polyneikes will Thebens Thron

Der blinde Oidipus lebte im Hain von Kolonos zusammen mit seinen beiden Töchtern Ismene und Antigone. Doch ein ruhiges und besinnliches Auskommen war ihm noch nicht beschieden. König Theseus von Athen brachte ihm die Nachricht, dass sich ein Blutsverwandter von Oidipus im Schutz des benachbarten Poseidontempels niedergelassen habe. "Das ist mein niederträchtiger Sohn Polyneikes", rief Oidipus zornig. "Es wäre mir unerträglich, ihn anhören zu müssen!" Doch Antigone, die ihren Bruder liebte, wusste den Vater zu besänftigen.

So kam es zu einem Treffen zwischen Vater und Sohn. Polyneikes, der wie Oidipus auf dem Thron von Theben gesessen hatte, warf sich vor seinem Vater nieder und umschlang seine Knie. Dann blickte er auf und sah die armselige Bettlerkleidung, die hohlen Augen und das ungekämmte Greisenhaar. "Ach, zu spät erfahre ich dieses hier", rief er. "Ja, ich muss eingestehen, dass ich das Andenken an meinen Vater vergessen habe! Was wäre aus ihm geworden, wenn er nicht die Fürsorge meiner Schwester Antigone gehabt hätte! Ich habe mich schwer an dir versündigt, Vater, vergib mir!"

"Sage mir, mein Bruder", sprach Antigone, "was führt dich zu uns? Vielleicht öffnet deine Rede die Lippen deines Vaters!"

Da erzählte Polyneikes, wie ihn der jüngere Bruder Eteokles vom Thron gestoßen hatte: "Fliehen habe ich müssen und beim König von Argos Aufnahme gefunden, welcher mir seine Tochter zur Gemahlin gab. Nun schmiede ich ein Bündnis mit sieben anderen Fürsten und habe das Land der Thebaner umringt. Ich bin zu dir – Vater – gekommen, um mich mit dir gegen den thronräuberischen Bruder zu verbünden. Zum Dank für deine Mithilfe sollst du fürstlich leben in Theben."

Dieses Angebot vermochte den gekränkten Vater nicht zu erweichen. "Du Verruchter!" sprach er und ließ den Sohn weiter am Boden knien. "Als Thron und Zepter in deiner Hand waren, hast du dich um deinen blinden Vater im Bettlerkleid nicht gekümmert. Was bemitleidest du mich, jetzt, wo die Not auch über dich gekommen ist! Du und dein Bruder, ihr habt nicht gehandelt wie wahre Söhne. Nur durch meine Töchter lebe ich noch und selbst die Götter haben euch Rache geschworen. Höre also, du wirst deine Vaterstadt nicht vertilgen. Und du wirst in deinem Blute liegen, genau wie dein Bruder in dem seinen, wenn ihr euch befehdet. Dies ist die Antwort, die du deinen Bundesgenossen bringen kannst!" [O 8]

Darauf näherte sich Antigone ihrem Bruder, der entsetzt aufgesprungen und einige Schritte rückwärts gewankt war. "Ich flehe dich an", rief Antigone, "gehe mit deinen Verbündeten zurück nach Argos und verschone deine Vaterstadt!"

"Das ist nicht mehr möglich", erwiderte Polyneikes zögerlich. "Der Angriff ist schon vorbereitet!" So sprach er, wand sich aus den Armen der Schwester und stürzte verzweifelt davon.


Lebensende

Oidipus hatte seine beiden Söhne dem Schicksal der Götter preisgegeben. Mächtige Donnerschläge rollten über den Himmel und das Land hüllte sich in stürmische Finsternis. Der blinde Greis verstand diese Warnung und verlangte nach König Theseus. Dieser kam herbei, worauf Oidipus einen feierlichen Segen über Athen sprach. Dann forderte er Theseus auf, mit ihm zu gehen und über das Kommende auf ewig zu schweigen. Nach diesen Worten ging Oidipus mit sicheren Schritten in die dunklen Tiefen des heiligen Hains von Kolonos. Theseus durfte Oidipus dabei nicht berühren. Der Blinde, bisher von seiner Tochter geführt, schien auf einmal sehend und fand selbstsicher das vorbestimmte Ziel.

Mitten im Hain der Erinnyen war ein schauerlicher Erdschlund. Davor lag ein großer Stein, der den Eingang der Höhle zu bewachen schien. Oidipus setzte sich darauf und bat König Theseus um eine Handvoll Wasser. Dieser schöpfte aus einem hohlen Baum. Oidipus löste den Gürtel von seinem schmutzigen Bettlerkleid, ließ das Wasser über sich rinnen und reinigte so seinen Körper von allem Ungemach. Schon vernahm er ein mächtiges Grollen in der Tiefe und eine donnernde Stimme sprach: "Was zögerst du noch, Oidipus?" Da wusste er, dass die Arme der Unterwelt nach ihm ausgestreckt waren.

Oidipus wandte sich noch ein letztes Mal an Theseus und bat ihn um Schutz für seine beiden Töchter. Dann bat Oidipus den König, sich zu entfernen, ohne sich umzuwenden. Theseus folgte und ging langsam davon, doch nichts wollte sich rühren.

Die Ungewissheit brachte den König in Sorge, darum kehrte er entgegen seinem Versprechen zurück. Von Oidipus war weit und breit keine Spur geblieben. Das dunkle Tor zur Unterwelt schien sich sanft und lautlos für ihn aufgetan und für die Nachwelt verschlossen zu haben. So war der blinde Greis wie auf Geisterflügeln seiner Erlösung entgegengegangen. Theseus sank überwältigt auf die Knie und richtete ein Dankgebet an die Götter der Unterwelt. Dann kehrte er zu den Töchtern des Oidipus zurück, stellte sie unter seinen väterlichen Schutz und hüllte sich über das Geschehen fortan in tiefes Schweigen.

Oidipus Söhne stritten weiterhin um den Thron von Theben.



Weshalb scheitert der Mensch immer wieder? Lenken göttliche Mächte unser Schicksal? Sind wir überhaupt in der Lage, wenigstens einen Teil unseres Lebens selbstbestimmt zu gestalten?

Epikur meint, man sollte immer daran denken, dass die Zukunft weder ganz noch gar nicht in unserer Hand liegt.


ORAKEL

[1] Die Ehe ist kinderlos, man wünscht sich einen Sohn. Iokaste lässt sich von einem anderen schwängern. Nachdem das Wunschkind geboren ist, beschließen Laios und seine Gattin, wohl aus Reue über das Geschehene oder vielleicht wegen Überforderung, das Neugeborene – ohne die geringste Chance auf ein Überleben, gefesselt und mit durchbohrten Fersen – auszusetzten. Die List, das Orakel zu umgehen, ist primär darauf fokussiert, Laios Tötung zu vereiteln und sekundär, den Ehebruch zu sühnen, welchen mittlerweile wohl beide bedauern.

[2] Merope und Polybos leben ebenfalls in kinderloser Ehe. Beide umsorgen und pflegen das Findelkind. Subthema ist Kinderlosigkeit und daran anknüpfende Sehnsüchte.

[3] Kann von außen betrachtet, sowohl auf Laios als auch Polybos bezogen werden.

[4] Jungfrau und Löwin als Metapher für weibliche Lüsternheit.

[5] Orakel 2 (O 2).

[6] "Egal, was immer mich Sphinx auch gefragt hätte, ich hätte geantwortet, der Mensch. Ist doch der Mensch das größte aller Rätsel!" Frei n André Gide.

[7] Tief verwurzelter Aberglaube, der in Europa erst ab dem 19. Jahrhundert an Strahlkraft zu verlieren begann und 2020 in vorher unbekannter Dimension erneut aufflammte.

[8] Erstes Orakel des Oidipus. Determinierung des eigenen Schicksals.

[9] "Wir beide wissen Bescheid und sollten es dabei belassen."

[10] Kryptisch.

[11] Bei Furien? Bei bösartigen alten Weibern?

[12] Zweites Orakel des Oidipus. Gemeint ist wohl der Krieg zwischen seinen beiden Söhnen.

[13] Die Tochter ist die wahre Stütze.